Streckenlänge
Unter Weitverkehrsrichtfunk im klassischen Sinne versteht man
Streckenlängen von 20 bis 50 km — im Einzelfall sogar 70 km und darüber. In
den entwickelten Industrieländern werden derartige Richtfunkverbindungen vor allem auf Grund
der wenigen noch zur Verfügung stehenden Frequenzen und der begrenzten
Übertragungskapazität von Richtfunksystemen heute nur noch selten neu errichtet. Hinzu kommt,
dass für Weitverkehrsrichtfunk oftmals aufwendige Masten für große
Antennenanlagen erforderlich sind. Richtfunk zur Realisierung von
Backbone-Netzen oder
zur Überbrückung großer Einzelstrecken stellt somit nur in wenig erschlossenen
Gebieten und in Entwicklungsländern noch eine wirtschaftliche Alternative zu
Glasfaserkabeln dar.
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Antennenmast eines Weitverkehrs-Richtfunknetzes
(Pizo Matro, Schweiz)
Haupteinsatzgebiet für Richtfunk in der heutigen Zeit ist das
Überbrücken der „letzten Meile“ und Distanzen bis etwa 20 km.
Im Vordergrund steht dabei die Verbindung
zwischen lokalen IT-Netzen sowie die Vernetzung von Mobilfunk-Basisstationen. Die Telekommunikationsindustrie stellt dafür
eine Vielzahl maßgeschneiderter Geräte für nahezu jeden Anwendungsfall
bereit. Das Equipment ist kompakt, praktisch
wartungsfrei, höchst zuverlässig und lässt sich fast überall ohne größeren
baulichen Aufwand installieren. Vor allem als Alternative zu teuren
Mietleitungen erweist sich der Kurzstreckenrichtfunk auch aus betriebswirtschaftlicher
Sicht oftmals unschlagbar.

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