Der Hauptnachteil von Richtfunkverbindungen liegt in der
begrenzten Übertragungskapazität. Während man mit modernen optischen
DWDM-Übertragungssystemen mittlerweile 80 mal 40 Gbit/s auf einem
Glasfaserpaar übertragen kann, beschränkt sich diese bei Richtfunk, selbst bei
Mehrkanalbetrieb auf
einige Mbit/s bis zu 1 Gbit/s. Im Weitverkehrsrichtfunk sind
theoretisch 20 x 155 Mbit/s installierbar — ausreichend freie
Frequenzressourcen allerdings vorausgesetzt. Über sehr kurze Entfernung kann
kann man mit Multiband-Systemen
sogar mehrere Gbit/s übertragen.
Richtfunkverbindungen erfordern freie quasioptische
Sicht zwischen den beiden Stationen. Ist diese nicht gegeben, müssen
Masten errichtet oder geeignete Relaisstellen gefunden werden. Damit
erhöht sich allerdings der Investitionsaufwand oft beträchtlich.
Die dargestellten Vergleichskriterien stellen nur eine
Auswahl der häufigsten Probleme dar. Eine objektive Beurteilung ist äußerst
komplex und erfordert das Einbeziehen von weit mehr Kriterien als hier
darstellbar. In der Praxis muss man also jeden Einzelfall sorgfältig
analysieren und gründlich abwägen, welchem Übertragungsmedium man den Vorzug
gibt.
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Nahezu unbegrenzte Kapazitäten können nur leitungsgebundene
Übertragungssysteme zur Verfügung stellen.
Hier der Multiplexer OSN 750 von Huawei. Bis zu 10 Gbit/s (STM64)
werden damit auf einem Glasfaserpaar übertragen.

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