Historische Entwicklung
Mit der Entwicklung der Funktechnik entstand auch das Bedürfnis nach telefonähnlichen Funkgesprächen mittels
elektromagnetischer Wellen. Die zunächst genutzten
Lang-, Mittel- und Kurzwellenbänder erwiesen sich zwar zur
Überbrückung großer Entfernungen als geeignet. Für diesen Bereich des
Frequenzspektrums typische Störungen und Schwankungen beeinflussten
allerdings die Übertragungsqualität derart negativ, dass die direkte Sprachkommunikation mittels Funk zunächst nur Wunschtraum blieb.
Hinzu kam, dass die
erzielbare Richtwirkung von Antennen in diesen Frequenzbändern nur
gering war und somit jedes Funktelefonat weltweit von Tausenden Unbeteiligten hätte mitgehört werden können.
Ende der zwanziger/Anfang der dreißiger Jahre des
20. Jahrhunderts stießen die Wissenschaftler und Ingenieure jedoch
in Frequenzbereiche oberhalb von 30 MHz vor. Mit immer kürzer werdender
Wellenlänge wird der Einfluss der Ionosphäre auf die Ausbreitung
elektromagnetischer Wellen immer geringer. Einerseits verringern
sich dadurch die atmosphärischen Störungen und Schwankungen — andererseits
reduziert sich auch der Einfluss störender Sender auf einen Radius,
der nur wenig über den optischen Horizont hinaus reicht. Außerdem ist es für
die höheren Frequenzen möglich, Antennen mit ausgeprägter
Richtcharakteristik herzustellen. Damit bestanden nun alle technischen
Vorraussetzungen, um Sprache in telefonähnlicher Qualität über zig
Kilometer Entfernung drahtlos zu übertragen. Durch den Einsatz von
Relaisstellen waren auch größere Distanzen überbrückbar.
Die gesamte Forschung und Entwicklung auf diesem
Gebiet konzentrierte sich allerdings erst einmal auf die militärische
Nutzung. Anfang der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts besaß
beispielsweise die deutsche Luftwaffe ein eigenes Richtfunknetz mit
2500 UKW-Stationen. Auch nach dem 2. Weltkrieg standen zunächst
militärische Aspekte im Mittelpunkt von Forschung, Entwicklung
und Produktion.
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